Das Handwerk steht im Wandel – und das Friseurhandwerk ist dabei keine Ausnahme. Fachkräftemangel, Zeitdruck, steigende Erwartungen der Kundinnen und Kunden: All das fordert innovative Lösungen. Eine davon heißt Künstliche Intelligenz (KI). Beim Treffen der Friseur-Innung Passau zeigte Referent Christian Wenzl eindrucksvoll, wie KI-Technologien heute schon konkret im Friseurbetrieb eingesetzt werden können – auch ohne großes Budget oder Technikteam.
Digitalisierung im Salon: Mehr Zeit für das Wesentliche
Im Mittelpunkt des Vortrags standen praxisnahe Lösungen, die direkt im Salonalltag helfen. So kann etwa ChatGPT, ein KI-basiertes Textsystem, die Kommunikation mit Kund*innen deutlich vereinfachen. Von automatisch generierten Antworten auf häufige Fragen bis hin zu personalisierten Nachrichten oder Social-Media-Beiträgen: Mit wenigen Klicks entstehen Inhalte, die sonst wertvolle Zeit kosten würden.
Auch die Terminplanung profitiert von smarten Tools. KI kann freie Zeitfenster analysieren, Buchungsvorschläge erstellen und automatisch Erinnerungen an Kund*innen versenden. Das sorgt nicht nur für eine bessere Auslastung, sondern reduziert auch das Risiko von Leerzeiten und Terminausfällen.
KI im Marketing: Sichtbarkeit steigern ohne Mehraufwand
Friseursalons sind heute nicht nur Handwerksbetriebe – sie sind auch Marken. Eine starke Online-Präsenz ist entscheidend für die Neukundengewinnung. Auch hier kann KI gezielt unterstützen: Vom Schreiben suchmaschinenoptimierter Blogbeiträge über die Erstellung von Instagram-Postings bis hin zur Generierung von Newsletter-Texten – viele Marketingaufgaben lassen sich automatisieren, ohne an Qualität zu verlieren.
Christian Wenzl zeigte, wie einfach solche Prozesse mit modernen KI-Tools umgesetzt werden können – sogar ohne Vorkenntnisse in Programmierung oder Design. Das Ziel: Mehr Zeit für Kundschaft, weniger Aufwand hinter den Kulissen.
Künstliche Intelligenz ist kein Ersatz – sondern ein Werkzeug
Ein zentrales Anliegen des Vortrags war es, mögliche Ängste zu nehmen: KI ersetzt keine Friseurin, keinen Friseur und auch keine persönliche Beratung. Sie dient als Unterstützung – so wie der Föhn, die Schere oder ein modernes Kassensystem. Wer sich frühzeitig mit den Möglichkeiten auseinandersetzt, kann gezielt Prozesse verbessern und sich einen Vorsprung sichern.
Fazit: Zukunft gestalten statt aufholen
Die Reaktionen der Teilnehmenden in Passau waren durchweg positiv. Viele erkannten, dass KI im Handwerk kein abstraktes Technologiethema ist, sondern bereits heute hilft, effizienter, moderner und wettbewerbsfähiger zu arbeiten. Gerade kleinere Betriebe können profitieren – mit wenig Aufwand und ohne große Investitionen.
Christian Wenzls Vortrag hat eindrucksvoll gezeigt: Die Zukunft des Friseurhandwerks ist digital. Wer heute beginnt, erste Schritte zu gehen, wird morgen davon profitieren – mit mehr Zeit, zufriedeneren Kunden und einem professionellen Auftritt nach außen.